Pressemitteilung von Gisela Medeck, Mitglied im Landesvorstand ALFA Baden-Württemberg:
Stuttgart, 08. Juni 2016 – Heute startet die Europäische Zentralbank (EZB) ihren angekündigten Ankauf von Unternehmensanleihen. Das Ziel dabei ist, der Privatwirtschaft mehr Geld zu verschaffen und sie so zu mehr Investitionen anregen.
Von der erst kürzlich auf 80 Milliarden erhöhten Gesamtsumme monatlicher Ausgaben für Staatsanleihen wird ab heute ein Teil davon in Unternehmensanleihen fließen. Somit wird eine weitere Tür zur Verschuldungsfortführung geöffnet.
Diese Anleihenkäufe sollen über die nationalen Notenbanken von Deutschland, Frankreich, Belgien, Finnland, Italien und Spanien abgewickelt werden. Eine Liste der Papiere soll wöchentlich ab Mitte Juli veröffentlicht werden. Die Wertangabe der
Papiere wird indes nicht bekannt gegeben, jedoch handelt es sich beim Ankauf der Anleihen unter anderem auch um Unternehmen der Automobilbranche.
Wenn große Unternehmen heute in eine Schieflage geraten, wie aktuell in der
Automobilbranche schon bei VW der Fall, dann darf nicht der Staat nach dem Prinzip
„too big to fail“ als Retter einspringen, denn dies ist eine klare
Wettbewerbsverzerrung. Durch solche Ankäufe kann eine Schieflage weiter unerkannt fortgeführt und Schulden angehäuft werden. Dem Steuerzahler wird auch hier letztendlich die Schuldenlast angeheftet, nur ist es vordergründig erst mal nicht ersichtlich. Den direkten Schaden jedoch, haben all die kleinen und mittleren Unternehmen, welche an diesen Programmen nicht beteiligt werden. Durch ungebremste Liquiditätsmöglichkeiten großer Unternehmen entsteht in einem schrumpfenden Wirtschaftsumfeld ein Preisdumping um die immer weniger werdenden Aufträge, so dass der Mittelstand weiter abgehängt wird.
Pressekontakt ALFA Baden-Württemberg:
Dr. Jan B .Rittaler
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