Unser Mitglied Robert von Radetzky hat sich ein parr Gedanken gemacht zur Entwicklung bei der AfD Baden-Württemberg. Die wollten wir Ihnen nicht vorenthalten:

Da haben sie den Salat

Das war ja mal eine Überraschung! Da tritt doch Jörg Meuthen, Co-Vorsitzender der Partei und Fraktionsführer der AfD im Landtag von Baden-Württemberg aus seiner eigenen Fraktion aus. Mit ihm 12 oder 13 Kollegen. Und dass nur, weil der Landtagsabgeordnete der AfD Dr. Gedeon, seine Thesen, dass der Jude schuld an allem schuld sei, nicht widerrufen will. Eine Lappalie. Wie heldenhaft dagegen die anderen, nicht Ausgetretenen, deren Leitspruch „Man wird doch mal sagen dürfen“, doch schon seit Langem Wahlspruch grosser Teile der AfD ist. Aber immerhin hat Jörg Meuthen wohl Geschichte geschrieben – dass ein Fraktionsführer aus seiner eigenen Fraktion austritt, passiert wohl auch nicht alle Tage. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Häme und Mitleid. Häme deswegen, weil ich Jörg Meuthen genau das vorausgesagt hatte, vor einem Jahr, als wir uns kurz vor dem Essener Parteitag – die Älteren werden sich noch erinnern, das war der Parteitag, auf dem Bernd Lucke gedemütigt wurde – in Kehl trafen: Ich sagte ihm voraus, dass die Allianzen, die er schmiedete, irgendwann zu seinem eigenen Fall beitragen würden. Mitleid deswegen, weil ich dem Mann durchaus ehrliche Absichten unterstelle, ein ehrliches Leiden an den Entwicklungen unseres Vaterlandes, die ich, wie er auch, als schlecht empfinde.
Aber nun hat er den Salat. Seine Fraktion gespalten, die Partei erneut auf Spaltungskurs. Denn die Konstellation ist ja eindeutig: Auf der einen Seite er und große Teile des Bundesvorstandes, auf der anderen Seite seine Co-Vorsitzende Frauke Petry und die fast die Hälfte seiner ehemaligen Fraktion. Da hatte er sich nun, offenbar auf Posten und Mandat schielend, mit Frau Petry zusamengetan, um Bernd Lucke zu stürzen. Es ist davon auszugehen, dass grosse Teile der Partei Petry unterstützen: „man wird ja noch sagen dürfen …“
Die nächste Spaltung steht bevor. Das wird bis in die letzte Untergliederung der Partei gehen. Schauen wir uns doch mal vor Ort in der Ortenau um. Stefan Räpple, der gescheiterte Lehramtsstudent und glückliche Kandidat in Kehl (wir erinnern uns, satte fünf Mitglieder waren zu seiner Kür anwesend), unterstützt Gedeon und er unterstützt Petry. Der Vorstand des KV Ortenau hingegen unterstützt Gedeon nicht, im Gegenteil, er fordert Gedeon zum Rückzug auf :
http://ortenau.afd-bw.de/…/offener-brief-des-kreisvorstand…/
Ja, Kinder, wie wollt Ihr denn das vermitteln?

Das ist doch ein Possenspiel, Kindergarten!
Deutschland entwickelt sich in die falsche Richtung. Die EU seit acht Jahren in der Krise, die Briten haben gesagt, was sie davon halten, Fragen der Migration ungelöst, die abnehmende Zustimmung zur Politk der Bundesregierung, die Jugendarbeitslosigkeit in den südlichen Ländern ungelöst, Griechenland erhält, von den Medien fein verschwiegen, Kredite ohne Auflagen, es gibt soviel zu tun.
Aber die Lösung muss eine seriöse sein. Die ALFA-Fraktion im Europaparlament arbeitet an diesen Antworten. Dazu braucht sie keine Studienabbrecher, Karrieristen oder Winkeladvokaten.

Update: Nun ist Gedeon doch aus der Fraktion ausgetreten. Meuthen beklagt die Einmischung von Petry. Der Machtkampf geht weiter. Mit Politik hat das alles viel zu tun, nichts aber mit Lösungen. Die werden wir vorantreiben.

Robert von Radetzky